Marlene in der Stroth
Werk-Facetten
Diese Unterabteilung bietet viele spannende Einblicke in einen besonderen Teil der
druckgraphischen Arbeiten Marlene in der Stroths, hier im Tiefdruck. Um
eine 'Kaltnadelradierung' zu schaffen, drückt sie mit Kraft eine spezielle
Radiernadel direkt eine präparierte Kupfer- oder Zinkplatte, verdrängt
also durch diese Ritzung Metall, was zu einer Gratbildung führt, je nach
Tiefe und Schräghaltung der Nadel haben die Linien einen oder zwei
Grate. Anders als beim Kupferstich erfolgt keine Ätzung, daher auch die unterscheidende Namensgebung KALTnadel (ohne Säure). Nach Fertigstellung des seitenverkehrt (!) einzuritzenden Motivs und erfolgtem Auftrag der Druckfarbe bleibt durch den Grat zusätzlich zur Vertiefung Farbe haften, was im Druck zu dem für die Kaltnadel eigentümlich samtenen Eindruck führt, denn die festgehaltene Farbe wird ans Papier abgegeben. Es sind jeweils nur wenige hochwertige Drucke möglich, da der aufgeworfene Grat unter dem hohen Druck der Presse rasch zusammengedrückt wird und sich der fein schattige Plattenton zunehmend verliert. In der hier gezeigten Auswahl wurden drei Platten mit schwarzer Druckfarbe versehen (Bohrwespe, Hummeln, Libelle, eine mit dunklem Sepiaton (Maiskolben). |
|